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4 Begriffe, die Du kennen solltest, wenn Du die Milchstraße fotografieren willst!
Als ich das erste Mal die Milchstraße fotografieren wollte, hatte ich recherchiert, welche Kameraeinstellungen funktionieren.
Woran ich nicht gedacht habe: Ist die Milchstraße überhaupt zu sehen.
Komisch, oder?
Ich bin einfach am späten Abend losgefahren und hab fotografiert. Und natürlich hab ich die Milchstraße nicht gesehen, es war Februar.
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Februar, 2019
Damit Du mehr erfolg hast, zeige ich Dir 4 Begriffe, die Du kennen solltest.
1. Milchstraßensaison
Beschreibt die Zeit, wo in Europa (Nordhalbkugel) die Milchstraße am besten zu sehen ist.
Am besten? Für geile Fotos ist das Zentrum der Milchstraße wichtig.
Und in der Milchstraßensaison kommt das Zentrum am weitesten über den Horizont.
Hier befinden sich verschiedene Nebel, darunter der Lagunennebel und ein Haufen Sterne.
Das wollen wir fotografieren, zumindest ich ;)
Die Milchstraßensaison ist zwischen April und Oktober und ist die Zeit, wo das Milchstraßenzentrum in Europa zu sehen ist.
Der Verlauf der Milchstraße ist während der Saison nicht gleich!
- In den Anfangsmonaten ist die Milchstraße 1 bis maximal 2,5 Stunden vor Sonnenaufgang sichtbar.
- Ab der Mitte des Jahres (Juni) ist sie hingegen dann auch schon ab Mitternacht sichtbar und die längste Zeit.
Mit der Einschränkung, dass es in den Sommermonaten nicht richtig oder nur sehr kurz Dunkel wird.
Macht das Fotografieren nicht einfacher, ist aber möglich.
- Zum Ende der Milchstraßensaison (September/ Oktober) kommen wir in den Luxus, das unsere Heimatgalaxie bereits ab ca. 22 Uhr zum Vorschein kommt.
Es wird früher dunkel.
2. Neumond
Die besten Fotos von der Milchstraße bekommst Du, wenn es Dunkel ist.
Der Mond ist brutal hell. Wir wollen keinen Mond!
Neumond ist die Zeit, wo der Mond zwischen Erde uns Sonne steht. In diesen Zeitraum „sehen“ wir die Nacht- oder auch Schattenseite des Mondes.
Und darum sehen wir nichts ;)
Das wiederum bedeutet Dunkelheit am Nachthimmel. Leider gibt es noch die Lichtverschmutzung, dazu aber gleich mehr.
Ein weiterer wichtiger Punkt für die Milchstraßen Fotografie: Zur Neumondzeit ist die Milchstraße am längsten Sichtbar.
Je nach Jahreszeit bis zu 4 Stunden!
Problem: Neumond ist nur 1x im Monat beziehungsweise ca. alle 29 Tage.
Blöd, oder?
Halb so wild, die 2-3 Nächte vor und nach dem Neumond sind auch super.
Und ich bin ehrlich, der Schlafmangel nach 1-2 Milchstraßen Nächten macht mich echt fertig. Mehr würde ich gar nicht schaffen :)
Wann ist jetzt Neumond?
Ein Mondkalender verrät es dir: https://www.timeanddate.de/mond/phasen/
Neumond ist die beste Nacht, um die Milchstraße zu fotografieren.
Die 9 Mondphasen
Quelle: Phil Kesten – www.scu.edu
3. Astronomische Dämmerung
Es ist nicht hell und zack, jetzt ist es dunkel. Dazwischen liegt die Dämmerung.
Und um dich richtig zu verwirren, es gibt verschiedene Arten der Dämmerung:
- Bürgerliche Dämmerung
- astronomische Dämmerung.
Das hängt alles mit dem Winkel der Sonne zum Horizont zusammen.
Astronomische Dämmerung = die Zeit vor/nach der nautischen Dämmerung mit einem Sonnenstand von maximal 18° unterm Horizont. Der Horizont ist nicht mehr sichtbar, alle Sterne werden sichtbar. Nach Ende der astronomischen Dämmerung sind alle Sterne zu erkennen.
Die astronomische Dämmerung dauert in Deutschland ca. 2 Stunden.
Wenn du darüber mehr erfahren möchtest, kann ich dir diesen Artikel empfehlen: www.karlheinzstark.de – Dämmerung
Für die Milchstraßen Fotografie ist der Zeitpunkt nach der Dämmerung der Beste.
Unter optimalen Bedingungen, Neumond und keinerlei Lichtverschmutzung, wäre es jetzt Dunkel.
Ich meine so richtig Dunkel.
Und wann ist jetzt die astronomische Nacht?
Berechtigte Frage mit einer blöden Antwort: Immer unterschiedlich, je nach Jahreszeit.
Das Internet hilft uns auch hier weiter: https://www.uni-muenster.de/Klima/wetter/astro.php
Ich nutze die Dämmerung gerne, um meine Kamera und das ganze Set-up startklar zu machen. Eine Komposition zu finden und den Vordergrund zu fotografieren.
So hast du später mehr Zeit den Sternenhimmel zu genießen!
4. Lichtverschmutzung
Es ist Neumond, die astronomische Nacht hat begonnen und es ist Milchstraßensaison.
Also die besten Voraussetzungen, um die Milchstraße zu fotografieren, oder?
Ja, wenn es da nicht die Lichtverschmutzung geben würde!
Lichtverschmutzung trifft zu, wenn durch künstliche Lichtquellen der Nachthimmel so beeinflusst wird, das keine Sterne mehr zu sehen und zu fotografieren sind.
Unser Auge täuscht uns da auch gerne, die Kamera hingegen nicht.
Die Lichtverschmutzung von größeren Städten ist bisweilen über 100 Kilometer sichtbar.
Was machen wir also?
Wir suchen uns eine Location, die weitestgehend frei von Lichtverschmutzung ist. Und das ist gar nicht mehr so einfach!
Wenn Du glück hast, gibt es in deiner Nähe vielleicht einen Sternenpark.
Das sind Gebiete, in denen durch verschiedene Maßnahmen, Lichtverschmutzung gezielt ausgeschaltet wird.
Einen Überblick von Nationalen und Internationalen Sternenparks oder auch Dark Sky Gebieten findest du bei https://www.darksky.org (Englisch).
Was mir bei der Suche nach neuen Locations hilft, ist die Karte vonhttps://www.lightpollutionmap.info. Hier kannst Du ganz einfach deine Locations auf Lichtverschmutzung überprüfen.
Anmerkung: Mit einer gewissen Lichtverschmutzung kann man trotzdem fotografieren, es kann die Nachbearbeitung erschweren und ist daher für Anfänger eine größere Herausforderung (z. B. überbelichteter Horizont).
Milchstraße fotografieren schwer gemacht – Lichtverschmutzungn in Europa (Stand 2016).
Fazit
Jetzt weißt du das die Milchstraßensaison zwischen April und Oktober ist.
Die Tage um den Neumond (2-3 Tage davor und danach) dunkel genug sind und nach der astronomischen Dämmerung, deine Kamera einsatzbereit sein sollte.
Wenn du jetzt noch ein Plätzchen mit wenig Lichtverschmutzung gefunden hast, muss nur noch das Wetter mitspielen.
Und das lässt sich leider nicht immer zu 100 % voraussagen!
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Solltest du noch fragen haben, ab in die Kommentare damit!
Pfiat di (Bayrische Grußformel zum Abschied)
– Matthias
p.s. Ich nutze eine App, die mir alle Informationen anzeigt. Dazu bald mehr in meinem Blog!
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