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17. Dezember 1903 – Um 10:35 Uhr begab sich Orville Wright zum ersten Mal in Luft, er flog 12 Sekunden lang.

Den selben Versuch startete ein paar Tage vorher schon Samuel Pierpont Langley, doch er scheiterte.

Langley war hoch angesehen, er hatte die beste Ausrüstung, Geld spielt keine Rolle und er hatte ein klares Ziel: Er wollte das erste bemannte Flugzeug bauen.

Die amerikanische Regierung unterstütze sein Vorhaben mit 50.000 $. Das war damals ein Haufen Asche.

Er versammelte die klügsten Köpfe und arbeitet mit den besten Materialien.
Der Erfolg war also garantiert, oder?

 

Wie die Wright Brüder das Fliegen lernten

Nur ein paar hundert Meilen entfernt arbeiteten die Brüder Wilbur und Orville Wright in einer kleinen Werkstatt.

Durch Leidenschaft konnten sie eine kleine Gruppe von Freiwilligen Helfern für die Arbeit an ihrer Flugmaschine begeistern.

 

Flugmaschine Bild1 - Wright Brothers

Flugmaschine – Wright Brothers

Die Brüder Wright waren nicht bekannt, hatten kein Geld, keinen Universitätsabschluss – Und erst recht keine Unterstützung vom Staat.

War das ein Hindernis?

Nein.

In ihrem kleinen Fahrradladen in Dayton, Ohio Arbeitet sie Tag und Nacht an ihrer Vision – Bis zum 17. Dezember 1903.

Flugmaschine Bild2 - Wright Brothers

Flugversuch – Wright Brothers

Nach mehreren Versuchen schaffte es Wilbur für 59 Sekunden in der Luft zu bleiben und dabei 259,7 Meter zurückzulegen.

Die Wright Brüder hatten Geschichte geschrieben. 

Und was hat das mit Fotografieren zu tun?

Wie sich Fotografen von den Wright Brüdern inspirieren lassen sollten

 

Samuel Pierpont Langley hatte alles – So wie viele Fotografen alles haben müssen.

Denn neuesten Kamerabody, jede Brennweite muss abgedeckt werden können und ein Stativ für jede erdenkliche Gegebenheit.

Doch die Umfangreichste Fotoausrüstung ist nicht alles.

 

Genauso wie die Wright Brüder, haben die meisten der Bekanntesten und Berühmtesten Fotografen klein Angefangen.

Sie hatten nicht die Teuerste oder neueste Kamera, keine 15 Objektive.

Was sie hatten, war der Willen und die Leidenschaft, ihre Visionen in die Realität umzusetzen.

 

Warum zu viel Fotoausrüstung ein Problem ist

Der Mensch ist relativ simpel gestrickt – Entscheidungen hingegen fallen uns manchmal schwer, beeinträchtigen unser Handeln.

„Es gibt Menschen, die sehr entschieden sind, wenn es darum geht, Entscheidungen zu vermeiden.“ –Brendan Francis

Ein kleines Beispiel…

Vor ein paar Wochen war ich mit meiner Frau und meiner Tochter im Zoo. – Ich finde Zoo super ;)

Was fiel mir sofort auf?

Fotografen: Schnaufend, schwitzend mit einer riesigen Fototasche. Die Kamera mit einem 2 Kilo Tele-Objektiv um den Hals und einen Einbeinstativ in der Hand.

Dient das Stativ nun für die Kamera, oder hindert es denn Fotografen am Umfallen?

Bin ich gemein? Ja, bin ich ;)

Warum tun sich Menschen so etwas an?

Sie haben Angst sich zu entscheiden! Angst, nicht für jede Situation das passende Objektiv dabei zu haben.

Das zerstört doch jede Art von Kreativität!

Fotoausrüstung by Jeff Hoper

Wie groß muss die Fotoausrüstung wirklich sein?

 

Noch kurz eine andere Geschichte:

Ein guter Bekannter von mir war zu einem Junggesellenabschied auf einer Berghütte eingeladen. Mit Übernachtung und allem was dazu gehört.

Der Aufstieg geht an 2- 3 kleinen Wasserfällen vorbei, man blickt von der Hütte in Richtung Tegernsee… eigentlich eine gute Gelegenheit zum Fotografieren.

Am darauffolgenden Montag fragte ich ihn, ob er ein paar schöne Fotos machen konnte.

Was war seine Antwort?

Er konnte sich nicht entscheiden und da er keine Lust hatte, mehrere Objektive mitzuschleppen, hat er die Kamera zu Hause gelassen.

Und wir sprechen hier von einer Sony a6000.

Halte deine Fotoausrüstung klein

 

Jeder Handwerker hat seinen Werkzeugkoffer.

Die Fotoausrüstung ist unser Werkzeug – Um unsere Kreativität und unsere Ideen umsetzen zu können, brauchen wir Werkzeug.

Ich sage bewusst Werkzeug – Es ist nichts anders!

Die Kamera macht das Foto, wie Du ihr vorgibst es zu machen.

Daher meine Frage: Was brauchst Du wirklich?

Was fotografierst Du? – Brauchst Du dafür 10 Objektive? 3 Stative? 8 verschiedene Filter?

Verstehe mich nicht falsch, ich rede hier nicht von Fotografen die damit ihre Familie über die Runden bringen müssen.

Ich rede von Hobbyfotografen wie Du und ich.

Schlusswort

 

Überlege nicht andauernd, ob die neue Kamera deine Fotos besser macht, oder welches dein 11 Objektiv werden soll.

Hör auf ständig die neuesten Produktteste zu lesen.

Sei nicht neidisch auf irgendwelche Fotografen bei Facebook, weil die so geile Fotos mit ihrem neuen 1500 Euro Objektiv gemacht haben.

Spar dir die Zeit… Geh raus und Fotografier! Und wenn es mit dem Kit-Objektiv ist, egal…

 

Teilen, danke!

Ich bin dann mal Fotografieren ;)

Matthias