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Dieses Jahr ist meine erste richtige Milchstraßen Session und ich habe schnell gelernt, das gute Planung unerlässlich ist!

3 Grundvoraussetzungen für die Milchstraßen Fotografie

 

  1. Es sollte dunkel sein – Dank Mondkalender findet man recht schnell Termine für die Neumondphasen.
  2. Klarer Himmel – Man will die Milchstraße sehen, darum sind Wetter Modelle eine der wichtigsten Informationsquellen geworden wenn es um das Wetter geht.
  3. Guter Spot – Mit interessanten Vordergrund, schöner Aussicht und natürlich so wenig Lichtverschmutzung wie möglich.

Wenn man jetzt noch weiß, wo und wie die Milchstraße steht, super :)

Dank verschiedener APP’s für das Smartphone auch kein Problem mehr. Eigentlich alles ganz einfach. Doch manchmal läuft es anders wie gedacht…

 

Die Planung

 

Unser Ziel war der Zillergrund in Tirol, Österreich. Dort gibt es einen beeindruckenden Staudamm, es ist richtig dunkel und man hat Berge.

Gute Voraussetzungen für ein schönes Milchstraßenfoto.

Die Anfahrt (ca. 2 Stunden), Parkplatz (auf 1800 Meter) und der Aufstieg von 300 Höhenmetern (ca. 1 Stunde) wurden über Google Maps geplant.

Wo wir unsere Kameras aufstellen wollten per APP: Das Milchstaßenzentrum sollte genau zwischen zwei Bergen stehen und vom Stausee sollte auch noch was auf das Bild.

Ein paar Tage vorher schon immer das Wetter beobachtet, was eigentlich nichts bringt ;)

Eine Tendenz gibt es eh erst maximal 2 Tage vorher…

Der große Tag

Es war ein Freitag, die Wettervorhersagen waren perfekt und um 21:15 Uhr ging es dann los Richtung Tirol.

Anspannung lag in der Luft! Du kennst das bestimmt, diese leichte Nervosität gemischt mit Vorfreude…

Die Fahrt verlief gut, wir kamen unserem Zeitplan entsprechend am Parkplatz an. Doch halt, der Parkplatz lag nicht auf 1800 Meter wie gedacht sondern „nur“ auf 1500 Meter!

So wurden aus zu bewältigenden 300 Höhenmeter plötzlich 600 *Ups*

Gut, es war 23:15 Uhr – Das Zentrum der Milchstraße würde um 01:30 Uhr zwischen denn Bergen erscheinen. Könnte klappen!

Nimmst du gerne Abkürzungen?

Ich bin mir nicht sicher, ob wir wirklich eine Zeitersparnis hatten. Strecken-technisch bestimmt – Zeitlich?

Die Abkürzung war steil und ging durch unwegsames Gelände. Es gab abschnitte da war kein Trampelpfad mehr zu erkennen.

Am Staudamm angekommen war es dann kurz nach 24 Uhr.

Ok, also 300 Höhenmeter in gut 1 Stunde. Perfekt! Dann auf für die nächsten 300 Meter…

Und die waren nicht lustig!

Über Geröll- und Schneefelder ging es schmerzhaft auf 2100 Meter.

Als wir endlich unseren Fotospot erreicht hatten, stand auf einmal ein blöder Berg genau vor unserer Optik! Leichte Panik machte sich breit, das erste böse F* Wort war zu hören…

Aus irgend einen Grund hatte sich in der Planung der Fehlerteufel eingeschlichen.

Doch die Zeit drängte, es war bereits kurz vor halb zwei als wir endlich einen Spot erreichten denn wir nutzten konnten.

Umziehen, Stativ aufbauen, Komposition finden, Kabelauslöser programmieren… Die ersten Fotos waren im Kasten!

Puh, erst einmal 3 Minuten entspannen ;) Essen, Trinken!

Kurz zurücklegen, blick in den Himmel und WOW. Wie geil ist das denn?

Ein unendliches Funkeln am Himmel, so etwas hatte ich noch nie gesehen. Und schon jetzt hatte sich der Trip gelohnt!

Als Anfänger sind die Fotos eh so eine Sache, man kann nicht erwarten immer mit Material nach Hause zu kommen was denn Aufwand rechtfertigt. Bei der Milchstraßen Fotografie geht es erst einmal um das Erlebnis.

Wenn du die Milchstraße das erste mal mit bloßem Auge siehst, weißt du was ich meine…

Als es gegen 03:30 Uhr langsam wieder heller wurde, noch schnell ein Milchstraßen Selfie gemacht (Danke an Jens der das Foto von mir gemacht hat) und dann mit dem Gedanken angefreundet, das wir bald mit dem Abstieg beginnen würden.

Wer hoch kommt, muss auch wieder runter kommen… Neeeeein.

Und so ging es um kurz nach 4 Uhr wieder abwärts in Richtung Staudamm. Hier wollten wir denn Sonnenaufgang abwarten und eventuell noch ein paar Bilder machen.

Der Abstieg war etwas einfacher, da es recht schnell hell wurde. Obwohl mir hier erst richtig bewusst wurde, wo ich da hinaufgeklettert bin!

 

Und zum Schluss…

 

…gibt es noch ein paar technische Infos ;)

Ich hatte zum ersten mal das 12 mm von Samyang an meiner Fuji X-T10 im Einsatz.

Da die kleine Fuji nicht unbedingt für die Astrofotografie geschaffen ist, habe ich die Fotos der Milchstraße gestackt um das Rauschen zu reduzieren.

Dafür habe ich jeweils 3 Belichtungen bei Blende 2.8 und einer Belichtungszeit von 15 Sekunden bei ISO 6400 für denn Sternenhimmel gemacht und 1 Bild bei ISO 1200 und einer Belichtungszeit von 5 Minuten für denn Vordergrund.

Und zur Planung nutzen wir die APP „PlanIt! for Photographers“ (AppleStore | Google Play).

Günstiger wie PhotoPills und in meine Augen genauso gut ;)

 

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Klare Nächte, sei kreativ!

Matthias